Bruchpiloten, Folge 1: Brooklyn Nine-Nine

Bruchpiloten, Folge 1: Brooklyn Nine-Nine

Für die neue Reihe “Bruchpiloten” haben wir uns gegenseitig jeweils sieben Pilotfolgen von Serien zugeteilt, die der jeweils andere sehen und hinterher darüber bloggen soll. Voraussetzung: Es müssen Serien sein, die der andere noch nicht kennt. Heute bei mir in Folge 1: Brooklyn Nine-Nine.


Der Ehrlichkeit halber muss ich an dieser Stelle ergänzen: Ich hatte die Pilotfolge der Serie, die ich im Folgenden B99 nenne, bereits vor Monaten mal angefangen und entnervt nach zehn Minuten abgeschaltet. Allerdings waren wir nun bei der Zuteilung so verblieben, dass einmal angefangene Folgen nicht gelten und die Pilotfolge trotzdem geschaut werden muss.

Ich erinnerte mich leider recht schnell, wieso ich damals so früh – es war nach 10:36 Minuten – abgeschaltet hatte:
1.) Ich hatte bis dahin kein einziges Mal gelacht, sondern saß stirnrunzelnd auf der Couch und fragte mich, was der Scheiß soll
2.) Ich kann die Kameraführung leider nicht ertragen, weil mir davon schlecht wird. Vielleicht hängen 1 und 2 auch zusammen. Aber dieses ständige Rein- und Rausgezoome, die dauernde Bewegung, das Schwenken kann ich leider nicht gut aushalten, das hat mir damals auch schon den Genuss von “The Office” zunichtegemacht.
3.) Gingen die Charaktere noch stereotyper? Die haben etwa die Tiefe eines Pfannkuchen.

Ich habe leider seinen Vornamen schon wieder vergessen, aber Peralta (right?) ist quasi die karikierte Abziehversion eines Riesenbaby-Polizisten. Ich musste zwischendurch an die deutsche Serie “Heldt” denken, wo ebenfalls ein großes Kind im Polizeidienst arbeitet, dauernd mit Spielzeug oder Snacks beschäftigt ist und nicht erwachsen werden will. Da ich nun nur eine Folge gesehen habe, mag ich mir kein Urteil über ganze Staffeln oder Charakterentwicklung erlauben. Aber wenn Peralta so geblieben ist, hätte ich es ohnehin keine fünf Folgen ausgehalten. Der Typ nervt.

Ansonsten erfüllen die Charaktere für mich doch zu viele Klischees: Die scharfe Kollegen, mit der der lustige Kindskopf-Cop unbedingt ausgehen will, die aber lieber mit Blazer und ernstem Gesicht Gangster jagt. Ich gehe mal davon aus, dass die beiden trotzdem irgendwann im Bett landen, denn so einem tollen Hengst, der auf Regeln pfeift und sich Krawatten um den Bauch bindet, kann ja niemand lange widerstehen. Das wird auch die ehrgeizige Polizisten mit den sieben Brüdern noch verstehen.

Ich glaube schon, dass die Charaktere insgesamt Potenzial haben, aber mit dieser Machart habe ich für mich keine Chance, die Charaktere wirklich kennenzulernen. Wenn ich denn wenigstens lachen könnte. Da ich diesmal nun die ganzen 22 Minuten durchgehalten habe, kann ich sagen: Ich habe bis zum Ende kein einiges Mal auch nur geschmunzelt und halte fest, dass dieses Format für mich einfach nichts ist. Das kann ich dann auch gut so stehen lassen. Und bei dem Überangebot an Serien und Filmen da draußen, bedürfte es ordentlicher Überzeugungsarbeit, mich zu überreden, doch noch vier bis fünf Folgen zu gucken, um der Entwicklung eine Chance zu geben. Diesen Rat gebe ich anderen tatsächlich auch nur sehr selten, aber dann mit Nachdruck.

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