Bruchpiloten, Folge 5: Grace & Frankie
Für die neue Reihe “Bruchpiloten” haben wir uns gegenseitig jeweils sieben Pilotfolgen von Serien zugeteilt, die der jeweils andere sehen und hinterher darüber bloggen soll. Voraussetzung: Es müssen Serien sein, die der andere noch nicht kennt. Heute bei mir in Folge 5: Grace & Frankie.
Grace (Jane Fonda) und Frankie (Lily Tomlin) sind alte Freundinnen. Ihre besten Jahren haben sie knapp hinter sich, was sie nicht davon abhält, aus der letzten Etappe das Beste herauszuholen. Das müssen sie auch, denn was ihre Gatten ihnen beim gemeinsamen Abendessen eröffnen, kommt für die beiden resoluten Grazien sehr überraschend: Ihre Männer haben seit 20 Jahren ein Verhältnis miteinander und wollen nun endlich die Ehen beenden, um zu ihrem (nicht mehr ganz) neuen Lebensentwurf zu stehen. So weit, so ungewöhnlich.
Wir werden also Zeuge, wie die eher arrogante Lebedame Grace und die ewige Hippie-Braut Frankie lernen, mit ihrer neuen Lebenssituation umzugehen. Das ist durchaus locker und leicht inszeniert, wenngleich mich persönlich der Wortwitz und die etwas aufgeregte Erzählweise davon abhalten, in der ersten Folge inhaltlich alles zu verstehen. Und mehr gucken wir ja für die “Bruchpiloten” zunächst nicht.
Es gibt zum Beispiel Freunde und Verwandte, darunter Kinder (die natürlich selbst schon recht betagt sind). Mir stellen sich aber alle außer den Titelheldinnen und ihren Ehemännern als konfuser Haufen dar, ohne Namen, scharfe Charakterzeichnungen oder erkennbare Funktion – außer der, ein wenig zu stressen. Ich gehe stark davon aus, dass sich das im Verlauf der Serie ändert. Fürs erste muss ich damit klar kommen, dass “die Eine” irgendwelche Ratschläge gibt und “der grauhaarige Sohn oder so” mit seinen eigenen Problemen nervt. Dieses für mich noch nicht durchschaubare Gewusel ist schon relativ unterhaltsam. Aber…
… der Humor ist nicht so ganz mein Fall. Ich mag sehr, wie Fonda und Tomlin als karikierte Versionen von sich selbst die Welt kommentieren und sich dabei aneinander festhalten. Wie unter dem Panzer aus trockenen Sprüchen und Martinis echte Emotionen funkeln. Die zwei in Ehren ergrauten Stars können was, schon seit Jahrzehnten, das ist ja klar. Trotz dieses Charmes fehlen mir aber die Momente, in denen ich wirklich mal lachen oder zumindest schmunzeln kann. Das ist dieser Woody-Allen-Humor, etwas neurotisch, zu bildungsbürgerlich und allenfalls für ein schiefes Grinsen gut.
Eventuell bin ich einmal mehr nicht die Zielgruppe oder sogar zu schlicht für sowas. Daher ganz wertneutral: Gut gemacht, Ladys, macht ihr mal.