Excelsior! “Avengers: Endgame” ist der ultimative Superheldenfilm

Excelsior! “Avengers: Endgame” ist der ultimative Superheldenfilm

Das Böse hat gesiegt. Der wahnsinnige Titan Thanos (Josh Brolin) hat mit einem einzigen Fingerschnippen die Hälfte aller Lebewesen auf der Erde getötet. Selbst mit vereinten Kräften ist es den Avengers, den Guardians Of The Galaxy und ihren Freunden nicht gelungen, den Despoten aus dem All aufzuhalten. Die Überlebenden suchen verzweifelt nach einer Möglichkeit, die Gefallenen zu rächen oder gar das Geschehene rückgängig zu machen. Als Captain Marvel (Brie Larson) zur Unterstützung aus dem Weltraum zurückkehrt und Scott “Ant-Man” Lang (Paul Rudd) plötzlich vor der Tür des Avengers-Hauptquartiers steht, keimt in Steve Rogers (Chris Evans) alias Captain America, Tony Stark (Robert Downey jr.) alias Iron Man und den anderen Helden wieder Hoffnung auf. Sie machen sich bereit, noch einmal in die Schlacht zu ziehen. Das letzte Spiel um das Schicksal der Menschheit beginnt. Und um das Schicksal der Avengers.

“Ich bin hier, um mit Ihnen über die Avengers-Initiative zu reden.” Mit diesem Satz fing vor elf Jahren alles an. Unter der Regie von Jon Favreau brachte Marvel den ersten Film auf die Leinwand, der den Grundstein für ein eigenes Kino-Universum legte, das in der Folge Kinogeschichte schrieb. “Iron Man” setzte Maßstäbe, weil er perfekte Action mit einer cleveren Story und dem Talent großer Schauspieler verband. Und wir Fans lernten, dass man während des Abspanns am besten sitzen bleibt, nachdem man einen Film des Marvel Cinematic Universe (MCU) gesehen hat. Wer den Kinosaal zu früh verließ, verpasste die heute legendären Worte von Nick Fury (Samuel L. Jackson), der Tony Stark erklärt, dass dieser nicht der einzige Superheld ist.

21 Filme und elf Fernsehserien später geht es nun also ins Endspiel. Die Erwartungen der Fans sind höher, als Thor (Chris Hemsworth) seinen Hammer werfen kann, der Schatten, den der Vorgänger “Avengers: Infinity War” wirft, massiver als der Hulk (Mark Ruffalo). Eigentlich – seien wir ehrlich – kann “Avengers: Endgame” nur scheitern.

Er tut es nicht. Im Gegenteil.

Ich habe auf diesen Film nicht ein Jahr gewartet, auch nicht elf Jahre – sondern mehr als 40. Bin glühender Marvel-Fan seit meinem fünften Lebensjahr. Habe praktisch alles verschlungen, was der Comic-Riese (zunächst unter der Leitung von Stan Lee) zwischen den späten 60ern und den frühen Nullern veröffentlicht hat. Und selbstverständlich geguckt und gesammelt, was das MCU auf Leinwand und Fernsehschirm gezaubert hat. Trotzdem bemühe ich mich um größtmögliche Objektivität (und darum, nichts zur Handlung zu verraten, was nicht aus den Trailern ersichtlich ist).

Erwartet das Unerwartete. Freut euch darauf, mitzufiebern, zu lachen und zu weinen. Auf all das, was ihr in diesem Epos sehen wolltet. Und auf ein paar Dinge, die ihr lieber nicht sehen wolltet. Das hier ist exakt das dreistündige Mammut-Meisterwerk, als das es angekündigt wurde. Und mehr. (Für den vollen Spaß sollte man übrigens tatsächlich alle 21 MCU-Filme davor und mindestens eine der Serien gesehen haben.) Dieser Film hat die beeindruckende Blockbuster-Action. Er hat die ungewöhnlich sorgfältig auserzählte Geschichte. Er bietet Leuten wie Chris Evans oder Karen Gillan die Möglichkeit, zu zeigen, was in ihnen steckt. Er pfeift zu weiten Teilen auf Hollywood-Konventionen. Wäre ich nicht seit vier Jahrzehnten Marvel-Fan – ich wäre es jetzt. Und irgendwo da oben guckt “Stan The Man” selig grinsend auf sein Erbe.

Jeder kommende Superheldenfilm wird sich an “Avengers: Endgame” messen lassen müssen. Und scheitern. Nuff said.

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