Mach’s uns noch einmal, Wade: Volle Deckung – “Deadpool 2” legt los!

Mach’s uns noch einmal, Wade: Volle Deckung – “Deadpool 2” legt los!

Symbolbild: Wade Wilson alias Deadpool (Ryan Reynolds).

Luke (Alan Tudyk) und sein Kumpel (Matt Damon) sind Rednecks und verbringen ihre Zeit gerne mit langen Gesprächen. Als sie sich eines Nachts über die Verwendung von Toilettenpapier unterhalten, werden sie vom Zeitreisenden Cable (Josh Brolin) unterbrochen, der sie nach der Jahreszahl fragt, aber dann ungeduldig betäubt…

Okay – das ist natürlich nicht die Handlung von “Deadpool 2”. War nur ein Scherz. Die geht nämlich so:

Peter (Rob Delaney) bewirbt sich nach der Lektüre einer Kleinanzeige für die Gründung eines neuen Superhelden-Teams. Zwar verfügt er weder über außergewöhnliche Fähigkeiten noch über Erfahrungen in der Branche, aber er fand die Annonce lustig und versuchte daher sein Glück…

Schon gut, schon gut! Auch das ist nicht die Handlung von “Deadpool 2”. Das hier ist sie:

Nachdem seine Freundin Vanessa (Morena Baccarin) ermordet wurde, versucht der Söldner und Antiheld Wade Wilson alias Deadpool (Ryan Reynolds), ebenfalls aus dem Leben zu scheiden. Dies stellt sich jedoch als erwartbar kompliziert heraus, denn seine Selbstheilungskräfte setzen selbst nach einer Explosion zuverlässig ein. Da kommt es ihm fast gelegen, dass Colossus (Stefan Kapicic) ihn endlich zu einem Mitglied der X-Men machen will. Bei seiner ersten Mission als Lehrling der Mutanten-Truppe bekommt es Wade mit dem 14-jährigen Russell Collins (Julian Dennison) zu tun, der sich selbst Firefist nennt und damit droht, das Waisenhaus abzufackeln, in dem er lebt. Nachdem Deadpool den Grund für den Tobsuchtsanfall des jungen Mutanten erfahren hat, ist klar, auf wessen Seite er steht, als der grimmige Cable aus der Zukunft dem Jungen nach dem Leben trachtet. Fortan geht es um die mögliche Entwicklung eines Teenagers, um einen Teddybären und darum, wer schneller ballert und härter zuschlägt. Und dabei wollte Wade doch nur in aller Ruhe sterben.

Fast Thanos (Josh Brolin, links) und nicht Deathstroke (Hal Jordan).

Das ist nun wirklich die grob skizzierte Handlung der Fortsetzung von “Deadpool”. Und mehr soll dazu auch nicht verraten werden. Denn was Regisseur David Leitch und die Autoren um Hauptdarsteller Reynolds da in knapp zwei Stunden abfackeln, ist mit “Feuerwerk” nur unzureichend beschrieben. Ihr glaubt, ihr habt schon alles gesehen? Derart viele Gags, Anspielungen und Gastauftritte in solch schneller Folge noch nicht! Und dabei haben wir noch kein Wort über die furiosen Action-Sequenzen verloren. Wie beschreibt man sowas..? Ach ja: Stellt euch einfach “Deadpool” vor und multipliziert es mit 100.

Das Erstaunliche: Zwischen einem wahren Hagel aus bekloppten Sprüchen, tödlichen Kugeln und krachenden Karate-Tritten bleibt der Fortsetzung des Erfolgsfilms von 2016 tatsächlich noch Zeit für echte Gefühle. Es geht wirklich um etwas, die dauerquasselnde Kampfmaschine wird sympathischer und menschlicher dargestellt als im Vorgänger. Ansonsten bekommen die Fans, was sie wollen: “Deadpool 2” (erfrischenderweise ohne deutsche Ergänzung im Titel wie “Den Himmelhund auf dem Highway küsst man nicht” oder “Draußen nur Kännchen”) hält sich verdammt nah an die Comic-Vorlage, ist also brutal und lustig, dreckig und mitreißend, anstrengend und großartig – und bricht ständig die “Vierte Wand”.

Ihr habt genug von den erfolglosen Versuchen, das DC-Universium auf Luthor komm raus möglichst düster zu inszenieren? Selbst das grandiose Marvel Cinematic Universe macht euch nach zehn Jahren langsam ein wenig müde? Dann guckt euch trotzdem – oder gerade deshalb – das neue Abenteuer von Deadpool an. Wade Wilson will’s wieder wissen (und auf Alliterationen steht Prügelstrafe – mit dem Samurai-Schwert).

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